Gendergerechte Sprache für SEO und SEA
Die Verwendung von gendergerechter Sprache ist ein aktuelles Thema und sorgt auch im Onlinemarketing für neue Herausforderungen. Vor allem im Bereich des Suchmaschinenmarketings (SEA und SEO) stellt sich die Frage, wie die geschlechtergerechte Sprache optimal umgesetzt werden kann.
Welche Möglichkeiten des Genderns gibt es?
Die Sprache befindet sich derzeit in einem Veränderungsprozess. Daher gibt es eine Vielzahl an Möglichkeiten, die gendergerechte Sprache umzusetzen, z.B.:
Manager*in
Manager:in
ManagerIn
Manager/in
Manager_in
Manager und Managerin
Gendern und SEO?
Bei der Suchmaschinenoptimierung gibt es eine besondere Herausforderung bei der gendergerechten Umsetzung, denn die Wahl der Keywords können das Ranking beeinflussen.
Daher sollte man zunächst das Suchvolumen der unterschiedlichen Schreibweisen bspw. mit dem Keyword-Planer überprüfen. In den meisten Fällen wird das Suchvolumen der maskulinen Form deutlich höher, als das der femininen (z.B. Manager 14.800, Managerin 1.900 Suchanfragen pro Monat), sein. Manche Schreibeweisen, wie Manager*in oder Manager_in, weisen so gut wie gar kein Suchvolumen auf und sind daher nicht geeignet. Des Weiteren kann man die Suchintention mithilfe von Google Trends überprüfen. Google Trends zeigt die Entwicklung der Suchanfragen eines Keywords über einen bestimmten Zeitraum.
In SEO-Texten bietet eine Variante einen entscheidenden Vorteil: Der Doppelpunkt wird von Google nicht als eigene Schreibweise erkannt. Daher wird bei Verwendung dieser Form (Manager:in) sowohl das komplette Wort „Managerin“, als auch der erste Teil „Manager“ als Keyword angesehen. D.h. diese Form beinhaltet beide Keywords und kann mit der Schreibeweise „Manager und Managerin“ gleichgesetzt werden. Die Doppelpunkt-Variante bietet jedoch den Vorteil, dass der Lesefluss und die Textlänge nicht so sehr beeinflusst werden, wie bei der doppelten Nennung. Zudem werden bei dieser Variante alle Geschlechteridentitäten berücksichtigt. Diese Variante ist jedoch nicht bei allen Keywords möglich. Wörter wie beispielsweise „Köch:in“ führen zu Herausforderungen, da die maskuline Form „Koch“ nicht enthalten ist.
SEA – Gendern in Werbeanzeigen
Bei der Entscheidung, ob man eine gendergerechte Ansprache in seinen Werbeanzeigen verwenden sollte, lohnt es sich zunächst einen Blick auf die Zielgruppe zu werfen. Wird es von deiner Zielgruppe erwartet bzw. positiv bewertet, ist das Gendern zu empfehlen.
Der Qualitätsfaktor schätzt die Anzeigen bzgl. Relevanz der Keywords, Anzeigen und Zielseiten ein. Er hat Auswirkungen auf die Klickpreise und Anzeigenposition. Die Berechnung des Faktors ergibt sich aus der erwarteten Klickrate, Anzeigenrelevanz und Nutzererfahrungen mit der Landingpage. Das hat zur Folge, dass die Keywords, Werbeanzeige und Website inhaltlich aufeinander abgestimmt sein sollten. Daher ist es wichtig, dass die Keywords mit dem Inhalt der Website übereinstimmen. Möchte man in seinen Werbeanzeigen gendern, sollte dies auch auf der zugehörigen Website der Fall sein.
Bei der Erstellung der Google Ads sind strikte Zeichenvorgaben zu beachten. Die begrenzte Zeichenanzahl ist eine große Herausforderung für das Gendern in den Anzeigentexten. Die Möglichkeiten der Formulierung sind bei den 30 Zeichen des Titels und den 90 Zeichen der Beschreibung stark eingeschränkt.
Fazit
Da sich bisher noch keine Variante des Genderns durchgesetzt hat, bleibt es also noch abzuwarten, wann Google mit technischen Änderungen reagiert. Bis dahin ist es abzuwägen, wie ob und wie man das Gendern in SEO-Texten und Google Ads-Anzeigen umsetzt. Im SEO Bereich bietet sich die Verwendung der Doppelpunkt-Variante, der doppelten Nennung sowie des Partizips an. Bei den SEA-Anzeigen gestaltet sich dies durch die Zeichenbegrenzung zwar als schwierig, ist jedoch je nach Zielgruppe empfehlenswert.
Quelle: onlinemarketing.de